Gemeinsam für Fußball und gegen Gewalt

München, 31.08.2013

Gemeinsam für Fußball und gegen Gewalt: Innenminister Herrmann, 1. FCN-Vorstand Woy und Polizeivizepräsident Fertinger für mehr Sicherheit beim Fußball und weiteren Ausbau des Fandialogs - Leichter Rückgang der Einsatzbelastung bei der Bayerischen Polizei

+++ 'Für Fußball. Gegen Gewalt.' – getreu dem Motto dieser Bundesliga-Anzeigenkampagne haben sich heute im Nürnberger Grundig Stadion Bayerns Innenminister Joachim Herrmann, Ralf Woy, der Vorstand Finanzen und Verwaltung des 1. FC Nürnberg, und Roman Fertinger, Vizepräsident des Polizeipräsidiums Mittelfranken, gemeinsam für mehr Sicherheit beim Fußball ausgesprochen. Sie waren sich einig, dass hier bereits viel erreicht wurde und die ganz überwiegende Mehrheit der Fans sich vorbildlich verhalte. "Leider gibt es aber immer noch einzelne Krawallmacher, die bewusst auf Randale aus sind und gewalttätige Auseinandersetzungen provozieren", so Herrmann. "Diesen Chaoten werden wir konsequent die rote Karte zeigen!" Der Innenminister verwies dabei auf die Wichtigkeit ausgewogener Sicherheitskonzepte, die gemeinsam von Polizei und Fußballvereinen entwickelt werden. "Eine herausragende Rolle spielt gerade der weitere Ausbau des offenen und verbindlichen Dialogs mit den Fans", erklärte Herrmann. +++

Ein wichtiger Baustein seien die geplanten Schlichtungsstellen, so der Innenminister weiter. Diese neuen Einrichtungen sollen mit Unterstützung des Bayerischen Fußballverbandes eingeführt werden und Fußballfans, Vereinen, Städten sowie der Polizei bei konkreten Problemen mit Rat und Tat zur Seite stehen. "Die Schlichtungsstellen werden einerseits für mehr Transparenz bei den polizeilichen Sicherheitsmaßnahmen sorgen, andererseits aber auch ein besseres Verständnis für die jeweiligen Bedürfnisse wecken", betonte Herrmann. Auch die speziellen szenekundigen Beamten hätten sich sehr gut bewährt, gerade wenn sie die Mannschaften zu den Auswärtsspielen begleiten. Diese wichtigen Vermittler zwischen Fans und Polizei wurden daher bayernweit auf 63 Polizistinnen und Polizisten ausgeweitet. "Unser Ziel ist, gemeinsame Positionen zu stärken und Feindbilder abzubauen", unterstrich der Innenminister.

Kein Verständnis zeigte Herrmann für Gewaltausbrüche wie Anfang Februar 2013 an der Rastanlage Steigerwald, wo eine über 50 Personen starke vermummte Gruppe mit Leitpfosten, Ästen, Stöcken und Steinen bewaffnet Fürther Fußballfans angegriffen hatte. "Die kriminalpolizeilichen Ermittlungen zur Aufklärung dieses schweren Landfriedensbruches haben zu einer Reihe von Tatverdächtigen geführt und sind nahezu abgeschlossen", so Herrmann. "Der Deutsche Fußball-Bund hat bereits erste Konsequenzen gezogen und gegen 17 mutmaßliche Beteiligte bundesweite Stadionverbote bis einschließlich Februar 2016 verhängt. Für dieses konsequente Vorgehen danke ich dem Deutschen Fußball-Bund ausdrücklich."

Ergänzend gab Herrmann auch einen Überblick über die bayerischen Einsatzstatistiken der vergangenen Fußballsaison 2012/2013 mit insgesamt 172 betreuten Fußballspielen (im Vorjahr 181) und über vier Millionen Zuschauern in den Stadien. Hierzu zählen die Spiele der 1. bis. 3. Liga, die Länderspiele sowie die Spiele des DFB-Pokals und der UEFA-Wettbewerbe. Bei 136 dieser Spiele (im Vorjahr 132) kam es laut Herrmann zu Störungen, 68-mal durch das Abbrennen von Pyrotechnik (in Vorjahr 74-mal). Als positives Signal wertete der Innenminister, dass die Zahl der Strafanzeigen von 832 im Vorjahr auf 613 zurückgegangen ist, genauso wie die Zahl der verletzten Polizeibeamten von 64 auf 45. Dazu Herrmann: "Das sind aber immer noch deutlich zu viele." Insgesamt waren 33.219 Polizistinnen und Polizisten im Einsatz (im Vorjahr 32.829) mit 238.250 geleisteten Stunden (im Vorjahr 244.242). "Diese Zahlen belegen trotz leichter Rückgänge die nach wie vor enorme Belastung unserer Einsatzkräfte – insbesondere auch an den Wochenenden", zog Herrmann als Fazit.