Symbolischer Durchschlag des Falkenbergtunnels

München, 04.12.2015

Bayerns Innen- und Verkehrsminister Joachim Herrmann beim symbolischen Durchschlag des Falkenbergtunnels auf der Schienenaus- und Neubaustrecke Hanau - Nantenbach: Erhebliche Beschleunigung der Spessartquerung - Vollständige Inbetriebnahme Ende 2017 geplant

+++ Die Entlastung einer der meist befahrensten Bahnstrecken Bayerns rückt näher: Im Beisein von Bayerns Innen- und Verkehrsminister Joachim Herrmann und seiner Frau Gerswid als Tunnelpatin fand heute am Gedenktag der Heiligen Barbara, der Schutzpatronin der Bergleute, im Landkreis Aschaffenburg nach gut anderthalbjähriger Bauzeit der feierliche Durchschlag des Falkenberg-Tunnels statt. "Der neue Tunnel ist das wichtigste Teilprojekt der Ausbaumaßnahmen auf der Schienenstrecke Hanau - Nantenbach", erklärte Herrmann. "Die Umfahrung wird für eine erhebliche Beschleunigung bei der Spessartquerung sorgen." Wenn alles planmäßig weitergeht, rechnet der Verkehrsminister mit der vollständigen Inbetriebnahme des neuen Schienenstücks Ende 2017. Die rund 400 Millionen Euro teure Neubaustrecke wird anteilig aus Bedarfsplanmitteln des Bundes und Investitionen der Deutschen Bahn in das bestehende Netz finanziert. +++

Der Falkenbergtunnel mit seinen zwei Röhren ist nach den Worten Herrmanns das Herzstück der Umfahrung des mehr als 160 Jahre alten Schwarzkopftunnels. Er ist der größte von insgesamt vier neuen Eisenbahntunneln, die im Zuge der rund acht Kilometer langen Neubaustrecke gebaut werden. Mit 2,6 Kilometern Länge wird er nach seiner Fertigstellung der neuntlängste Eisenbahntunnel im Freistaat sein. "Auf der deutlich flacheren Umfahrung können Güterzüge den Spessart dann mit bis zu 150 Stundenkilometern durchqueren, also doppelt so schnell wie bisher", beschrieb Herrmann die Vorteile der neuen Strecke.

"Auch für den Personennah- und –fernverkehr wird es deutliche Fahrzeit- und Qualitätsverbesserungen geben", kündigte Herrmann an. Für Franken und den Raum Würzburg entstehe nicht nur eine schnelle und attraktive Verbindung mit den Wirtschaftszentren des Rhein-Main-Gebiets. "Im Zuge seiner Verlegung wird der Haltepunkt in Heigenbrücken auch barrierefrei ausgebaut", sicherte Herrmann zu. Außerdem werde bereits mit dem Fahrplanwechsel am 13. Dezember das Nahverkehrsangebot mit dem Wettbewerbsprojekt 'Main-Spessart' deutlich verbessert. "Wir erweitern das Fahrplanangebot unter anderem um neue 2-stündliche Direktverbindungen mit Expresszügen von Frankfurt nach Bamberg", machte der Verkehrsminister deutlich. "Außerdem bauen wir das Zugangebot auf der pendlerstarken Strecke Aschaffenburg – Frankfurt weiter aus."

Wie der Minister erläuterte, wurde der Falkenbergtunnel rein bergmännisch vorgetrieben und die Röhren in kleinen Schritten in den Berg gesprengt. 24 Stunden am Tag und sieben Tage die Woche arbeiteten sich die Mineure und Maschinen vor. Bis zu 120 Löcher mussten dafür pro Sprengung in den Felsen gebohrt und mit Sprengstoff gefüllt werden. Fahrlader transportierten dann das durch die Sprengung ausgebrochene Gestein umgehend ab. Gleichzeitig musste der ungestützte Bereich sofort gesichert werden. Rund fünf Meter ging es auf diese Weise pro Tag durch den Berg.

Abschließend ging Herrmann auf weitere wichtige Bahnprojekte ein. So werde die Bundeskanzlerin nächste Woche die Hochgeschwindigkeitsstrecke zwischen Erfurt und Halle beziehungsweise Leipzig eröffnen. Auch die Weiterführung Richtung Oberfranken und Nürnberg, das sogenannte 'Verkehrsprojekt Deutsche Einheit Nr. 8.1', sei bereits "schwer im Bau". Dieser Lückenschluss soll laut Herrmann in zwei Jahren in Betrieb gehen. "Schon am 6. Dezember kann ich an dieser Strecke bereits einen neuen S-Bahnhaltepunkt in Erlangen eröffnen", ergänzte der Minister. Außerdem habe in Unterfranken vor wenigen Wochen der barrierefreie Ausbau des Würzburger Hauptbahnhofs begonnen, einem überregional bedeutsamen Verkehrsknotenpunkt. Der Ausbau wird vom Freistaat mit mehr als 30 Millionen Euro gefördert.