Landesfeier zum Volkstrauertag

München, 17.11.2019

Landesfeier zum Volkstrauertag - Bayerns Innenminister Joachim Herrmann fordert lebendige Erinnerungskultur: "Wir dürfen unter unsere Geschichte keinen Schlussstrich ziehen"

+++ "Wir müssen die Erinnerung an das Schicksal der Kriegstoten und das unendliche Leid der beiden Weltkriege weiter aufrecht erhalten. Unter unsere Geschichte dürfen wir keinen Schlussstrich ziehen." Mit diesen Worten hat Bayerns Innenminister Joachim Herrmann bei der heutigen Landesfeier zum Volkstrauertag dazu aufgerufen, die Erinnerung an das unfassbare Leid der beiden großen Kriege lebendig zu halten. "Indem der Volkstrauertag das dunkelste Kapitel unserer Geschichte ins Gedächtnis ruft, ist er für uns ein wichtiges Erbe und wesentlicher Bestandteil unserer Erinnerungskultur", so der Minister, der den bayerischen Ministerpräsidenten bei der Landesfeier vertrat. Fast 75 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs gebe es immer weniger Zeitzeugen. Umso wichtiger sei es, dass die Kriegsgräber und Gedenkstätten als stumme Mahner des millionenfachen Elends weiterhin eine eindeutige Sprache sprechen. Für den bayerischen Innenminister ist die Erinnerung Auftrag und bleibende Aufgabe: "Nur wer sich erinnert, kann aus dem Vergangenen lernen. Freiheit und Demokratie brauchen Erinnerung." +++

Der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge sehe es heute nicht mehr allein als seine Aufgabe, die Toten der Weltkriege zu suchen und würdig zu bestatten. "Vielmehr engagiert sich der Volksbund in hohem Maße für die Versöhnung über den Gräbern, für eine Verständigung zwischen den Völkern und für die Arbeit für den Frieden", erklärte der Minister. Der Volksbund habe sich damit immer mehr zu einem anerkannten und modernen Akteur der Erinnerungs- und Gedenkkultur entwickelt. Herrmann: "Für dieses nun hundertjährige Engagement danke ich Ihnen auf das Herzlichste."

Derzeit unterhält der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge 2,8 Millionen Kriegsgräber auf 833 Kriegsgräberstätten in 46 Ländern in Europa und Nordafrika. Mehr als 1,8 Millionen deutsche und ausländische Kriegstote des Ersten und Zweiten Weltkriegs ruhen dabei in den Kriegsgräberstätten in der Bundesrepublik Deutschland. Allein im Freistaat Bayern liegen mehr als 166.000 Opfer. Die wertvolle Arbeit des Volksbunds wurde letztes Jahr im Freistaat Bayern mit fast zwei Millionen Euro Spendengeldern aus der Bürgerschaft unterstützt wird, das sind 39 Prozent des deutschen Gesamtvolumens. Damit steht der Landesverband Bayern weit an der Spitze dieser großen humanitären Bewegung.