vbw-Online-Kongress: Bayern ist Spitzenreiter bei der Integration in Arbeit

München, 18. November 2020 (stmi). Bayern hat mit 8,6 Prozent die niedrigste Ausländerarbeitslosenquote und mit 74,5 Prozent die höchste Erwerbstätigenquote von Menschen mit Migrationsintergrund. Damit ist Bayern im Bundesvergleich Spitzenreiter. Das hat Innen- und Integrationsminister Joachim Herrmann beim Online-Kongresses der Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e.V. (vbw) in München verkündet.

Joachim Herrmann mit Mikrofon
© vbw

Seit September 2015 sind die Zahlen der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten aus den acht wichtigsten Asyl-Herkunftsländern von rund 17.800 auf 59.700 im März 2020 stetig angestiegen. "Auch wenn aufgrund der Corona-Pandemie die Zahlen im Frühjahr zum ersten Mal rückläufig waren, konnte über den Sommer wieder ein leichter Anstieg verzeichnet werden", bemerkte Herrmann.

Kernpfeiler der Integration ist die Ausbildung und Arbeit

"Bei der Integration in Ausbildung und Arbeit geht es um einen Kernpfeiler der Integration. Denn Arbeit und Beschäftigung sind neben der Sprache der Schlüssel für eine gelingende Integration", sagte Herrmann.

Bayern hat bereits frühzeitig die richtigen Weichen gestellt. Hierzu zählt die Vereinbarung 'Integration durch Ausbildung und Arbeit' mit der bayerischen Wirtschaft und der Regionaldirektion Bayern der Bundesagentur für Arbeit, die zum Jahresende 2019 planmäßig zum Abschluss gekommen ist. Bewährte Projekte und Maßnahmen führen die Partner fort. "Der Freistaat wird auch 2021 insgesamt knapp 90 Jobbegleiter und Ausbildungsakquisiteure für Flüchtlinge fördern", sagte Herrmann. Sie bringen Betriebe und Menschen mit Asylhintergrund zusammen und betreuen diese auf dem Weg in Ausbildung und Arbeit.

Auch die Ausbildungsduldung als Teil der sogenannten '3-plus-2-Regelung' wird in Bayern offensiv umgesetzt. "Bayern hat in Deutschland mit rund 860 mit Abstand die meisten Ausbildungsduldungen erteilt und damit mehr als das bevölkerungsreichere Nordrhein-Westfalen mit 740 und Baden-Württemberg mit 599", sagte Herrmann.

"Integration in Arbeit ist kein Sprint, sondern ein Langstreckenlauf."

Trotz der grundsätzlich guten Ausgangslage gibt es – nicht erst seit Corona – auch noch gewaltige Herausforderungen: So sind zum Beispiel in Bayern rund 16.000 erwerbsfähige anerkannte Flüchtlinge im Hartz IV-Bezug derzeit arbeitslos und stehen dem Arbeitsmarkt unmittelbar zur Verfügung. "Die Integration in Arbeit ist kein Sprint, sondern ein Langstreckenlauf", betonte Herrmann. "Diese Herkulesaufgabe können wir nur im engen Schulterschluss zwischen Wirtschaft, Staat und Zivilgesellschaft gemeinsam meistern. Ich bin der bayerischen Wirtschaft dankbar, dass sie uns in dieser wichtigen Zukunftsfrage ein verlässlicher Partner bleiben wird."