Corona-Sterbefälle: Deutlich erhöhte Zunahme

München, 29. März 2021 (stmi). „Die Zahlen zu den Sterbefällen der vergangenen Monate sind eindeutig und lassen keinen Zweifel an der Gefährlichkeit des Corona-Virus“, sagte Innenminister Joachim Herrmann bei der Vorstellung der Sonderauswertung zu den Corona-Sterbefallzahlen in Bayern gemeinsam mit dem Präsidenten des Landesamtes für Statistik, Dr. Thomas Gößl.

Innenminister Joachim Herrmann bei der Vorstellung mit dem Präsidenten des Landesamtes für Statistik, Dr. Thomas Gößl
© Bayerisches Innenministerium

Statistik belegt: Deutlich erhöhte Zunahme der Sterblichkeit

„Insbesondere auf regionaler Ebene während der ersten Welle im Frühjahr sowie zu Beginn der zweiten Welle, stellen wir für 2020 eine deutlich erhöhte Sterblichkeit fest“, so der Minister. Nach der Statistik lag die Zahl der Sterbefälle im November 2020 knapp zwölf Prozent, im Dezember 2020 sogar gut 35 Prozent über dem Durchschnittswert der Jahre 2016 bis 2019. „In Zeiten der Corona-Pandemie wird deutlich, dass statistisch gesicherte Daten eine wichtige Entscheidungsgrundlage für die Politik sind. Und sie sind hoffentlich auch ein Mittel gegen Ignoranz und Fake News“, betonte der Minister.

„Die Verharmlosung durch Corona-Leugner wird durch die Jahresstatistik klar widerlegt“, erklärte Herrmann. Bereits der April 2020 weist erhöhte Sterbefallzahlen aus (+21,5 %). Dieser Trend hat sich Ende 2020, mit Beginn der zweiten Welle deutlich fortgesetzt und zeichnet sich – nach den derzeit noch nicht vollständigen Daten – auch für Januar 2021 ab. Bereits jetzt sind im Januar 2.900 Verstorbene mehr registriert worden gegenüber dem Vorjahr (+21 % über dem Durchschnitt 2016 – 2019).

Über 80-Jährige besonders stark betroffen

Noch sehr viel eindrücklicher sind die Statistiken bei Betrachtung der Altersgruppen: „Die Zahlen belegen, dass bei Menschen höheren Alters das Risiko, an Covid-19 zu sterben, deutlich größer ist als bei Jüngeren.“, erklärte Herrmann. Weist die Statistik bei den unter 60-Jährigen noch keine Auffälligkeiten auf, ist die erhöhte Sterblichkeit bei Menschen zwischen 60 und 79 Jahren deutlich: „Sowohl im April 2020, als auch Ende 2020/Anfang 2021 überstieg die Zahl der Todesfälle den Schnitt der vergangenen Jahre signifikant“, stellte Herrmann fest. Am deutlichsten war der Anstieg aber bei den über 80-Jährigen. So lag die Zahl der Verstorbenen im April 2020 knapp 30 Prozent, mit Beginn der zweiten Welle im November um fast 20 Prozent und im Dezember 2020 um fast die Hälfte über dem Schnitt der Vorjahre.

Impfungen geben Hoffnung

Erfreulicherweise scheint sich jedoch in der Altersgruppe der über 80-Jährigen – trotz der Vorläufigkeit der Zahlen – inzwischen eine Stabilisierung abzuzeichnen. Die bislang gemeldeten Zahlen für Februar 2021 (6.889) könnten in etwa auf dem Niveau der Vorjahre liegen. „Sollte sich dieser positive Trend infolge der voranschreitenden Impfungen bestätigen, wäre dies ein großer Schritt in die richtige Richtung“, freut sich der Minister und gibt Hoffnung: „Ich bin mir sicher, die Zunahme der Zahl an geimpften Personen wird sich weiter positiv auf die Sterbefallzahlen auswirken. Impfungen sind der Schlüssel zur Normalisierung unseres Alltags.“