Menschen in einer Gruppe
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Fachkräftezuwanderung

Die Sicherung und Erweiterung der Fachkräftebasis ist ein entscheidender Faktor für die Wirtschaft in Bayern. Die Sicherung des Fachkräftebedarfs erfolgt durch inländische und europäische Fachkräfte, aber auch durch internationale Fachkräfte.

Europäische Fachkräfte

EU-Bürger können in Deutschland jederzeit eine Arbeit aufnehmen. Sie benötigen kein Visum oder eine Aufenthalts- oder Arbeitserlaubnis. Das gleiche gilt für Staatsangehörige Norwegens, Islands, Liechtensteins und der Schweiz.

Internationale Fachkräfte

Für internationale Fachkräfte aus Drittstaaten bestehen vielfältige Zuwanderungsmöglichkeiten. Die gesetzlichen Regelungen orientieren sich am Bedarf des Wirtschafts- und Wissenschaftsstandortes Deutschland unter Berücksichtigung der Verhältnisse auf dem Arbeitsmarkt. Die Sicherung der Fachkräftebasis und die Stärkung der sozialen Sicherungssysteme ist ein erklärtes Ziel der Ausländerpolitik.

Die Zuwanderung von Fachkräften wurde zuletzt durch das Fachkräfteeinwanderungsgesetz, das zum 1. März 2020 in Kraft getreten ist, neu geregelt. Im Mittelpunkt standen Erleichterungen bei der Zuwanderung von Fachkräften mit qualifizierter Berufsausbildung. Erstmals wurde ein einheitlicher Fachkräftebegriff geschaffen, der sowohl Hochschulabsolventen als auch Beschäftigte mit qualifizierter Berufsausbildung umfasst. Zusätzlich zur Zuwanderung von Fachkräften, die bereits ein Arbeitsplatzangebot haben, besteht für Fachkräfte auch die Möglichkeit eines zeitlich befristeten Aufenthalts zur Arbeitsplatzsuche.

Grundsätzlich müssen ausländische berufliche Ausbildungen mit einer deutschen Ausbildung gleichwertig sein. Dies wird in einem Anerkennungsverfahren geprüft. Ähnliche Voraussetzungen gelten für die Hochschulabschlüsse von Fachkräften mit akademischer Ausbildung, die anerkannt bzw. vergleichbar sein müssen. Fachkräfte können in allen Berufen arbeiten, zu denen ihre Qualifikation sie befähigt.

Vorgesehen sind aber auch Aufenthalte für Qualifizierungsmaßnahmen zur Anerkennung ausländischer Berufsqualifikationen. Unter bestimmten Voraussetzungen ist es auch möglich, bereits während der Qualifizierung eine qualifizierte Beschäftigung auszuüben.

Darüber hinaus besteht die Möglichkeit eines Aufenthalts zum Zweck einer betrieblichen Berufsausbildung. In diesem Zusammenhang kann auch der Besuch eines vorbereitenden Sprachkurses im Bundesgebiet ermöglicht werden. Auch für schulische Berufsausbildungen bestehen Zugangsmöglichkeiten. Nach erfolgreichem Abschluss einer qualifizierten Berufsausbildung kann nahtlos eine Aufenthaltserlaubnis für Fachkräfte erteilt werden.

Beschleunigtes Fachkräfteverfahren

Vor einer Einreise benötigen Fachkräfte aus Drittstaaten grundsätzlich ein Visum. Arbeitgeber haben die Möglichkeit, für Fachkräfte ein beschleunigtes Fachkräfteverfahren durchzuführen. Damit kann das Visumverfahren erleichtert und beschleunigt werden.

Arbeitgeber haben in Bayern die Wahl, ob sie sich an die Ausländerbehörde am Sitz des Unternehmens oder an die Zentrale Stelle für die Einwanderung von Fachkräften (ZSEF) bei der Regierung von Mittelfranken am Standort in Nürnberg wenden.

Seit dem 01.07.2023 sind in Bayern im Rahmen der „fast lane“ das beschleunigte Fachkräfteverfahren und das Anerkennungsverfahren für ausländische Pflegefachkräfte zentralisiert. Das bedeutet, in den Berufen

  • Pflegefachfrau/-fachmann
  • Gesundheits- und Krankenpfleger/in
  • Gesundheits- und Kinderkrankenpfleger/in
  • Altenpfleger/in

ist für das beschleunigte Fachkräfteverfahren ausschließlich die ZSEF, für das Anerkennungsverfahren ausschließlich das Bayerische Landesamt für Pflege (LfP) zuständig.

Die ZSEF bietet auf ihrer Internetseite umfangreiche Informationen zu den in Frage kommenden Personen, den benötigten Unterlagen und dem Ablauf des Verfahrens an.

Aktuell

  • Auf dem Bild sind Innenminister Joachim Herrmann und sein slowakischer Amtskollege Matúš Šutaj Eštok vor den Fahnen der Länder Bayern und der Slowakei zu sehen.
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    04.10.2024

    Herrmann und slowakischer Amtskollege Šutaj Eštok einig: Schutz der EU-Außengrenzen muss verstärkt werden

    Innenminister Joachim Herrmann hat sich mit dem slowakischen Innenminister Matúš Šutaj Eštok über die aktuelle Migrationslage ausgetauscht. Herrmann: „Wir waren uns einig: Der Schutz der EU-Außengrenzen muss dringend verstärkt werden. Irreguläre Migration muss auf EU-Ebene noch erheblich konsequenter begrenzt werden!“

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    © Bayerisches Innenministerium
    25.09.2024

    Integration in Arbeit: Bayern weiterhin bundesweit an der Spitze

    Innen- und Integrationsminister Joachim Herrmann hat heute gemeinsam mit Arbeitsministerin Ulrike Scharf und Dr. Markus Schmitz über die aktuellen Entwicklungen und Herausforderungen bei der Integration in Arbeit informiert. Herrmann: „Wir können mit Stolz sagen: Bayern ist weiterhin Spitzenreiter bei der Integration von ausländischen Arbeitskräften in den Arbeitsmarkt.“

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